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Wusstest du, dass das Englische Wort für «Vogelspinne» «Tarantula» ist und dass die Tarantel in Wirklichkeit keine Vogelspinne ist? Dies ist etwas, das für viel Verwirrung gesorgt hat. Die Tarantel ist keine Vogelspinne, sondern gehört zur Familie der Wolfsspinnen. Vogelspinnen sind beliebte Haustiere. Die Haltung der Arten verlangt ein gutes Wissen bezüglich ihrer Häutung, Fütterung, etc.
Doch wieso werden Taranteln denn für Vogelspinnen gehalten? Dazu gibt’s zuerst ein bisschen Geschichtsunterricht. Die früheren Europäer fanden damals eine haarige Spinnenart in Europa und tauften diese Tarantel, bzw. auf English «Tarantula». Doch mit der Zeit wurde dieses Wort fälschlicherweise aufgrund der mangelnden Bildung für viele verschiedene Spinnenarten verwendet. So fanden die ersten europäischen Siedler in Südamerika andere haarige Spinnen, welche sie sofort ebenfalls «Tarantula» nannten. Diese haarigen Spinnen waren allerdings Vogelspinnen und keine Taranteln. So kam es zur Fehlklassifizierung und bei der Übersetzung kann es dann zu noch mehr Verwirrung. Sowohl das Wort «Vogelspinne» als auch «Tarantel» heissen auf Englisch beide «Tarantula.» Die Tarantel ist allerdings wie bereits gesagt in Wirklichkeit eine Wolfsspinne und keine Vogelspinne.
Es wurden bisher ungefähr 1000 verschiedene Unterarten der Vogelspinne klassifiziert. Vogelspinnen kommen in verschiedenen Farben vor, meistens in braun, schwarz und dunkel gestreift. Vogelspinnen wiegen im Schnitt irgendwo zwischen 30 und 85 Gramm und sind in der Regel 5-9 cm lang. Weibliche Vogelspinnen werden um einiges grösser als die männlichen Exemplare. Die grösste Unterart der Vogelspinne ist die Goliath-Vogelspinne, auch Riesenvogelspinne genannt. Diese kann eine Körperlänge von 13 cm und eine Bannspannweite von etwa 30 cm mit einem Gewicht von 200 Gramm erreichen.
Vogelspinnen gibt es auf allen Kontinenten ausser auf der Antarktis zu finden. In Südamerika und Australien kommen diese Tiere allerdings am häufigsten vor. Sie bevorzugen klar wärmere Gebiete, unter anderem Einöden und sogar Regenwälder. Zu finden gibt’s es die Tiere oftmals in Löchern am Boden oder in Höhlen. Sie stricken aber auch manchmal gerne ihr eigenes Spinnennetz auf Bäumen. Laut Schätzungen leben Vogelspinnen als Art schon seit etwa 350 Millionen Jahren.
Die Lebenserwartung bei den Vogelspinnenarten ist sehr erstaunlich, zumindest für eine Spinne. Männchen werden in der Regel nicht so alt wie Weibchen. Männchen leben in der Regel 2-10 Jahre, wobei Weibchen ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen können. Ein Grund dafür wäre, dass weibliche Individuen um einiges grösser sind und daher weniger Jäger fürchten müssen. Ein anderer Grund wäre postkoitaler Kannibalismus.
Männliche Vogelspinnen bereiten sich viel Aufwand, um ein Weibchen zu beeindrucken. In der Regel machen sich meistens die männlichen Exemplare auf der Suche nach einem Partner, während die Weibchen geduldig in ihrer kleinen Höhle warten. Auf dem Weg zum Weibchen kommen viele Gefahren auf, weswegen dies ein grosses Risiko für die Männchen birgt. Weibchen hinterlassen einen Duft, mit dem die Männchen sie lokalisieren können. Hat das Männchen einmal die Höhle eines Weibchen gefunden, so versucht er dieses zu beeindrucken, beispielsweise durch das Kreieren eines Spinnennetzes oder durch eine Art Tanzshow. Falls das Weibchen nicht interessiert ist, ignoriert sie das Männchen in der Regel. Allerdings kommt es auch oft vor, dass das Männchen sofort verspeist wird. Akzeptiert sie allerdings die Anfrage vom Männchen, so paaren sie sich. Nach dem Akt sucht das Männchen dann wie gesagt so schnell wie möglich das Weite.
Vogelspinnen sind Fleischfresser und ihre Speisekarte ist recht flexibel. Sie verspeisen unter anderen Grillen, Raupen, Heuschrecken und viele andere Insekten. Auch fressen sich die Vogelspinnen manchmal auch wie bereits gesagt untereinander auf. Grössere Vogelspinnen wie z.B. die Goliath-Vogelspinne fressen unter anderem Eidechsen, Ratten, Fledermäuse, Vögel und sogar ihre eigenen Neugeborenen auf.
Doch Vogelspinnen haben eine Vielzahl von natürlichen Feinden, darunter grössere Eidechsen, Vögel, Fische, Schlangen, Affen, Skorpione, andere Spinnen und vor allem Tarantula-Falken, welche in Wirklichkeit Wespen und keine Falken sind. Natürlich werden sie zu guter Letzt auch noch von einigen Menschen gejagt.
Vogelspinnen sind also bei vielen Menschen beliebte Haustiere, doch sind sie für Menschen gefährlich? Obwohl sie in der Tat über Gift verfügen, sind sie für die meisten Menschen in der Regel nicht lebensgefährlich. Ein Biss kann allerdings lebensbedrohlich sein, wenn man allergisch dagegen ist. Obwohl der Biss einer Vogelspinne also in den meisten Fällen nicht wirklich gefährlich ist, tut er trotzdem immens weh. Sollte man allergische Reaktionen oder ähnliche Beschwerden kurz nach dem Biss feststellen, so muss man sofort einen Arzt aufsuchen.
Sprecher: Louis Coyote [F1xlBP97CKE] |